Die “Düsseldorfer Photoschule”

Die Tradition der Fotoschule

Die Tradition der Düsseldorfer Fotoschule begann, als Bernd Becher 1976 an die Düsseldorfer Kunstakademie berufen wurde und die erste Professur für Fotografie erhielt.

Gemeinsam mit seiner Frau, Hilla Becher – ebenso eine sehr angesehene und renommierte Fotografin – arbeiteten die Bechers über viele Jahre konzeptionell und systematisch im Bereich der Architektur-und Industriefotografie.

Fabrikgebäude, Silos, Hochofenanlagen rückten so in den Mittelpunkt der Fotokunst. Über Jahrzehnte dokumentierten sie Industrieanlagen in Europa und den USA. Das jeweilige Objekt wurde dabei so sachlich wie möglich dargestellt.

Der Kamerastandpunkt wurde stets so gewählt, dass keine perspektivischen Zeichnungen das fotografierte Motiv verzerrten. Ebenso wurden die Lichtverhältnisse so gewählt, dass das Motiv nicht durch Licht und Schatten oder gar Wolkenstimmungen im Hintergrund gestört wurde.

Die von den Bechers dadurch geprägte Formensprache, Objekte mit der höchstmöglichen Sachlichkeit und Objektivität wiederzugeben bzw. darzustellen, wird häufig als Weiterführung der Stilrichtung der “ Neuen Sachlichkeit“ aus den zwanziger, bzw. frühen dreißiger Jahren dargestellt. Die Bechers gelten als Vorreiter der deutschen Konzeptfotografie.

Dieser Stil wurde zum Markenzeichen der Düsseldorfer Fotoschule. In der Zeit zwischen 1976 und 1996 studierten 87 Fotografinnen und Fotografen bei Professor Becher und werden auch Becher-Schüler genannt. Viele von ihnen erreichten bis heute ein hohes internationales Renommee. Zum Beispiel zählen Candida Höfer, Axel Hütte, Thomas Ruff und der wohl bekannteste, Andreas Gursky, zu den Schülern Bernd Bechers.

Die Entwicklung der Fotografie zur Kunst

Da die Fotografie bis weit in die siebziger Jahre noch nicht als Kunst galt, scheint dem heutigen Betrachter klar, die Bechers mussten bei ihrem Gesamtwerk und ihrer Ausbildung nicht um die Anerkennung als Künstler ringen. Frei von Konventionen entwickelten und lehrten sie ihren eigenen Stil und wendeten sich dabei auch der Porträt- und Landschaftsfotografie zu.

In den achtziger Jahren erlebte die Fotografie in Europa einen deutlichen Aufschwung und die jungen Fotografen erfuhren bei Ausstellungen weltweit hohe Anerkennung.

Daraus folgte sogleich, dass Absolventen der Düsseldorfer Fotoschule, insbesondere die Becher Schüler, sich zu vom Kunstmarkt stark umworbenen Fotografinnen und Fotografen entwickelten. Diese Qualitätsstempel und der Verweis auf den Lehrer, in Verbindung mit der dokumentarischen Tradition, war lange Zeit ein Qualitätsmerkmal, der Ausweis von Exzellenz und Garant für potentiellen Wertzuwachs.

Der Kunstmarkt und auch die Schüler der Düsseldorfer Fotoschule haben sich heute längst von der streng dokumentarischen, Becherschen Tradition gelöst.

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